In der Messtechnik ist der Begriff der Genauigkeit ein Oberbegriff. Ein Messgerät ist genau, wenn es sowohl eine hohe Präzision als auch eine hohe Richtigkeit besitzt. In der Messtechnik wird die Genauigkeit eines Messgerätes definiert als „Grad der Übereinstimmung zwischen angezeigtem und richtigem Wert“.

Als qualitatives Maß für ein Messverfahren verwendet man den Begriff der Präzision. Hierbei wird durch oftmaliges Wiederholen der Messung unter gleichen Umständen mit demselben Messgerät oder Messsystem und unter Verwendung von normierten Verfahren zur Reduktion von Fehlerwerten eine Aussage über die Präzision einer Messung gewonnen. Ein sehr präzises Verfahren liefert für dieselbe Aufgabe jeweils nahezu gleiche Ergebnisreihen. Die Präzision macht keine Aussagen darüber, wie weit die einzelnen Messwerte jeweils von der realen Vorgabe entfernt sind, sondern sie beschreibt die Stabilität des Messgeräts einschließlich seiner Ablesung während der Messung.

Um die Begriffe der Präzision und Genauigkeit nun sinnvoll voneinander Abzugrenzen, so lässt sich sagen, dass ein hohes Maß an Präzision zwar notwendig ist für eine genaue Messung, jedoch nicht hinreichend die Voraussetzungen einer genauen Messung erfüllt. Kurzum: Eine hohes Maß der Präzision einer Messung lässt somit nicht automatisch einen Rückschluss auf eine „genaue Messung“ zu. Denn für eine Genau Messung spielt auch die Übereinstimmung von korrektem und realem Wert eine Rolle. So können technische Vorgänge zwar mit hoher Präzision dennoch ungenau ablaufen, umgekehrt aber kann eine unpräzise Technik keine genauen Ergebnisse hervorbringen.