Unter Justierung versteht man das möglichst exakte Einstellen durch einen fachmännischen Eingriff. In der Messtechnik handelt es sich um die Einstellung einer Messeinrichtung oder ihrer Anzeige. Das Justieren ist bei mechanischen Messgeräten oft nach Stößen notwendig oder wenn sich Umgebungsbedingungen merklich und konstant ändern. Bei Messungen, die das Potential eines Messgerätes ausschöpfen, ist eine häufige Kontrolle des Justierungszustandes zu empfehlen. Nach der Normung in DIN 1319-1 wird Justieren wie folgt definiert: „Einstellen oder Abgleichen eines Messgerätes, um systematische Messabweichungen so weit zu beseitigen, wie es für die vorgesehene Anwendung erforderlich ist. − Justierung erfordert einen Eingriff, der das Messgerät bleibend verändert.“ Beim Justieren wird der Messwert eines Messgerätes auf den bekannten Wert eines verwendeten Messobjektes eingestellt (z. B. durch Vergleich mit einem Normal). Dabei ist das Messgerät unter vorgeschriebenen oder vereinbarten Referenzbedingungen zu betreiben (äußere Bedingungen wie Temperatur, Lage usw.). Unter Nachjustierung versteht man ein geringfügiges oder verkürztes Verfahren, das z. B. bei bleibender Temperaturänderung erforderlich ist.
Mit dejustiert bezeichnet man Messgeräte, Messsysteme, Sensoren etc., die so weit verfälschte Werte anzeigen, dass die Messabweichungen außerhalb der festgelegten Fehlergrenzen liegen. Dejustierte („verstellte“) Messgeräte benötigen zur Herstellung der ordnungsgemäßen Funktion einen fachmännischen Eingriff in das Messsystem, der meist mechanischer oder elektrischer Natur ist.